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Kolumne vom 1. März 1999

Schnee, nichts als Schnee, auch in den Medien. Kein Kosovo mehr, keine Meldungen über all jene CVP-Politiker, die nicht für das Amt eines Bundesrates kandidieren, keine News über Patty Schnyders Heiler, ja selbst das Kurdenproblem ist keines mehr. Aber die wahre Dimension des Jahrhundertschnees erfassen wir erst heute. Dank Bundesrat Adolf Ogi: Die Schweiz hat bewiesen, Olympia-tauglich zu sein. Nicht, weil es wieder Schnee im Winter hat, den kann man ja künstlich herbeizaubern. Nein, die Solidarität der «Unterländer» mit den Berglern ist ausschlaggebend. Nun sollen die Olympischen Winterspiele in Sion im Jahre 2006 nämlich auch «Spiele der Solidarität» sein. Und darum ist nicht Trauer angesagt, ob der Lawinentoten, sondern Freude ob der Solidarität. Das sagt der Ogi dem «Blick». In der gleichen Ausgabe (vom 1. März 99) steht, dass die amerikanische Stadt Pittsburgh den 8. März fortan nach Ex-Wachmann Christoph Meili benennt: «Christoph Meili Day». Und einen Scheck über 7000 Dollars gibt's auch noch für den Helden. Der wird ihm überreicht an einer extra dafür organisierten Feier mit 2000 Gästen.

Wahrlich eine Traumkariere! So ist eben Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber nicht nur Amerika: Adolf Ogi hat's schliesslich in der Schweiz auch bis zum Bundesrat geschafft.