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Kolumne vom 13. Januar 2000

Erstens. Es gibt einfach Ereignisse, an die man sich erinnern muss. Zum Beispiel, wenn man von jemandem 100'000 Deutsche Mark - oder auch Franken - bekommt. Es sei denn, dies geschieht täglich. Doch gehen wir mal davon aus, dass auch die CDU nicht ständig irgendwelche Köfferchen mit Bargeld in die Hand gedrückt bekommt. Also fällt das doch gewiss auf. Zumal niemand so viel Geld verschenkt, ohne dafür einen Gegenwert zu erwarten. Und niemand nimmt eine solche Summe entgegen, wenn er dafür nicht etwas hergeben oder leisten will. Wie muss das erst bei einer ganzen Million DM sein...

Zweitens. Es gibt Sachverhalte, an die man sich erinnern sollte: Wenn man ganz viel Geld legal erhält, gibt es keinen Grund, die Spende zu verschweigen - auch nicht den Spender. Und wenn dieser darauf besteht, nicht genannt zu werden und dies im Widerspruch zu Grund- und Parteiengesetz steht, kann man die Spende eben nicht entgegennehmen. Oder dann ist die ganze Angelegenheit ganz einfach nicht mehr legal. Deutschlands Kohl hat angeblich einem edlen anonymen Spender sein Ehrenwort für Verschwiegenheit gegeben. Nur rechtfertig solch ein Ehrenwort nicht den Bruch mit Gesetzen.

Drittens müsste es so rechtschaffene Politiker wie Christdemokraten stutzig machen, wenn sie ganze Koffer voll mit Bargeld erhalten. Warum keine Überweisungen? Wer läuft heute noch mit Koffern voller Bargeld herum? Ja, Waffenhändler vielleicht... Und wenn dann tatsächlich ein Waffenhändler mit einem Aktenkoffer voller Bargeld vor einem steht, müssten doch sämtliche Alarmglocken läuten - sofern die Angelegenheit nicht zum vornherein mit dem Einverständnis aller Beteiligten ilegal angelegt war. Gewiss sind Christdemokraten nicht per se besser als andere. Aber wohl auch nicht schlechter: Wie muss es erst bei den anderen zu- und hergehen. Da darf man gespannt sein, was alles noch in den nächsten Wochen zutage tritt. Und denkt bloss nicht, in der Schweiz laufe es anders. Hier deckt es nur niemand auf.